FridaysForFuture
Corona und Klima - Fight every crisis

Von: Josephine Wunderberg (FridaysForFuture ZW)

30. Juni 2020

Josephine Wunderberg bei der Begrünungsaktion am 3.7.2020 (Foto: Paul)

Egal wo man zurzeit hinschaut oder hinhört, es geht um Corona. Viele Menschen haben Angst und sorgen sich um ihre Gesundheit. Doch darüber hinaus darf man nicht vergessen: Es gibt noch eine andere Krise neben der Corona-Krise. Die Klimakrise.

Auch deshalb sorgen sich Menschen, haben Angst. Um ihre Zukunft. Das sind vor allem junge Menschen, wie ich. Meine Generation, die die Auswirkungen des Klimawandels deutlich spüren werden.

2050 bin ich noch keine 50 Jahre alt. Ich werde also vieles erleben. Klima-Kipp-Punkte. Den Anstieg des Meeresspiegels. Wetterextreme wie Dürren und Starkregen. Immer weniger Schnee. Immer heißere Sommer.

Ich möchte und kann mir meine Zukunft gar nicht vorstellen. Denn bis jetzt wurde und wird in der Politik nicht viel getan, um diese Auswirkungen zu mildern.

Dabei sehen wir doch gerade jetzt, dass die Politik in Krisensituationen handeln kann. Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus werden ergriffen. Es wird nach den Kenntnissen der Wissenschaft entschieden. Doch warum kann das nicht auch so bei der Klimakrise sein?

Die Maßnahmen sind zu locker, die gesetzten Ziele können nicht erreicht werden; Wissenschaft, Studien und Prognosen werden hinten angestellt. Ein Beispiel dazu: Durch das im September letzten Jahres beschlossene Klimapaket der Bundesregierung dürfte der CO2-Ausstoß zwar sinken, die Klimaziele 2030 werden trotzdem nicht erreicht. Das haben von dem Wirtschaftsminister und der Umweltministerin beauftragte Experten berechnet.

Wo bleibt die Motivation? In der Corona-Krise handelt die Politik, in der Klimakrise nicht wirklich. Das Virus bedroht die Gesellschaft, der Klimawandel auch.

Interessiert sich die Generation der Politiker nicht für die der Nachkommenden? Solidarität ist zurzeit doch überall spürbar - die Großeltern werden nicht besucht, man trifft sich generell nicht mehr, es wird für andere Leute eingekauft, es wird Abstand gehalten. Solidarität zwischen allen Generationen.

Warum denn nicht auch in Bezug auf die Klimakrise? Solidarität gegenüber denen, die die Klimakrise erleben werden. Die die Auswirkungen unseres jetzigen Lebensstils spüren werden.

Ich wünsche mir, dass die Klimakrise genauso ernst wie die Corona-Krise genommen wird. Denn auch sie bedroht Menschenleben. Sie bedroht die gesamte Menschheit.

Wenn sie genauso behandelt wird wie die jetzige Pandemie und auch konsequente Maßnahmen ergriffen werden, schafft das Hoffnung. Für mich und noch unglaublich viele andere Menschen. Hoffnung, auf eine bessere Zukunft. Eine lebenswerte Zukunft. Eine glückliche Zukunft.

(Erschienen in verkürzter Form am 02.05.2020 in der Rheinpfalz)

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