Bäume
Wir pflanzen einen Baum

Von: Nadine Steinmann-Kipper

24. Januar 2021

(Foto: N. Steinmann-Kipper)

Im Dezember 2020 war es soweit. Das erste Mal in meinem Leben pflanzte ich einen Baum. Also einen Stamm mit kahlen Ästen und Nacktwurzeln. Bevor sich jetzt einige fragen, warum zum ersten Mal und was es mit den Nacktwurzeln auf sich hat, hier folgende Erklärungen. Naja, bisher hat sich die Gelegenheit noch nicht ergeben. Sicherlich, wir haben einen großen Garten, aber die meisten Pflanzen darin sind Sträucher (aller Art), ein kleines Beet und im Sommer einiges an Unkraut. Deshalb habe ich mich riesig gefreut, dem Aufruf von Karin zu folgen und beim Einpflanzen zu helfen.

Die Wegbeschreibung war sehr gut und der Hinweis, es ist ein Grundstück nahe an einem Acker und von Feldern umgeben, hat mir „Kleidungs-technisch“ super geholfen. Da es Tage vorher immer mal wieder geregnet hatte, stand unser Auto in ziemlich viel Matsch, was ich dann auch nach einiger Zeit von meinen Schuhen behaupten konnte. Fürs Einpflanzen waren dies aber gar keine so schlechten Bedingungen. Die Erde war feucht und somit zum Verarbeiten gut geeignet. Mit viel Motivation ging es los. Wir schleppten die Bäume, Spaten, Wasserkanister, eine Zaunrolle, Sisalseil, Baumpflegeanstrich, und jede Menge zu große Holzpfosten ;-), relativ weit nach hinten aufs Grundstück. Ich habe mich gefragt, für was wir das alles benötigen, schließlich wollte ich doch „nur“ Bäume pflanzen. Der ganze Vorgang war einfach viel komplexer und aufwendiger als ich es mir vorgestellt hatte.

Die Löcher waren schon von Karin und anderen fleißigen Helfern ein paar Tage vorher gebuddelt worden. Sie hatte auch einen genauen Plan, wo die verschiedenen Bäume ihren Standort bekommen sollten. Also, los geht’s dachten wir, fangen wir an. Wurzeln rein und mit Erde bedecken. Aber so einfach war das gar nicht, da gab es einiges zu beachten. Mit der Frage von Karin: Habt ihr schon mal einen Baum gepflanzt, mussten wir uns eingestehen, dass es unser erstes Mal war. Es war so toll, mit welchem Fachwissen, Hingabe, und vielen Tipps uns Karin die kleinsten Schritte in der Vorgehensweise zum Einpflanzen eines Baumes erklärt hat. Und da waren z.B. auch die Infos zu den Nacktwurzeln, die ein so großes Loch benötigen, damit sie genügend Platz haben, um sich in der Erde auszubreiten.

Weiter lernten wir:

  • Das Füllen des Loches muss so passieren, dass so wenige Luftblasen wie möglich in der Erde bleiben.
  • Eine Gießmulde rund um die aufgeschüttete Erde sollte sein, damit sich das Wasser darin sammeln kann.
  • Ein „Haltepfosten“ steht ca. 15 cm vom Stamm entfernt im Boden. Mit Hilfe eines Sisalseils wird der Stamm mit dem Pfosten verbunden. Auch hier gibt es einen Trick, den mit der Acht;-)

Schön, den Baum da stehen zu sehen, und zu wissen, dass wir ihn eingepflanzt haben und ihm somit eine Chance zum Wachsen geben werden.

Dann fehlte jetzt nur noch der Schutz gegen die Wildtiere. Daran hatte ich natürlich nicht gedacht. Aber Karin schon. Die dafür vorgesehenen Pfosten mussten jetzt nur noch in einem Quadrat rund um den Baum herum im Boden versenkt werden. Diese Aufgabe war eine Herausforderung, da die Pfosten relativ hoch waren und wir keine Leiter oder sonstiges vor Ort hatten. Liebe Helfer, die im Nachbardorf wohnten, fuhren los und besorgten eine Trittleiter. Inzwischen blieben wir anderen aber nicht untätig. Mit einigem Improvisationstalent und Ideenreichtum brachten wir es fertig, einige Holzpfosten an ihren vorgesehenen Platz zu bringen und sogar mit dem Zaun zu umrunden.

Und nach einiger Zeit kam uns dann die Dunkelheit dazwischen. Oder soll ich sagen: gelegen?

 

Fazit:

In den zwei arbeitsreichen, überhaupt nicht langweiligen Stunden haben fünf Bäume ihre neue Heimat gefunden. Hier können sie ihre Wurzeln schlagen, sich entfalten, wachsen und gedeihen. Sie werden uns und einige Tiere mit ihren Früchten und ihrem Schatten erfreuen. Sie werden Winde und Stürme überstehen müssen. Aber auch heiße Sommer mit trockenen Böden werden sie meistern. Hoffen wir das Beste und drücken die Daumen.

Nach dieser Erfahrung kann ich nur sagen, jede*r sollte mal einen Baum pflanzen! Und wenn nicht alleine, dann mit Karin, eine der besten `Baumpflanzerin` der Stadt!

Es tut der Seele gut!

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