Wir Foodsaver in Zweibrücken sind eine bunt gewürfelte Truppe von Menschen aller Altersklassen, die sich dafür engagieren, dass weniger Lebensmittel in den Müll wandern. Ich persönlich träume sogar von Null-Prozent-Lebensmittelverschwendung in Zweibrücken! Momentan liegt mein Traum noch in weiter Ferne. Aber meine Devise hierzu ist: Träume groß und fange klein an! Und diesen Anfang habe ich zusammen mit drei Mamas und einem Papa kleiner Kinder letzten Herbst gemacht.
Heute sind wir knapp 40 engagierte Leute und 60 Interessierte, die sich über die Internetseite www.foodsharing.de vernetzen, wobei wir in Zweibrücken eine Facebook-Seite für den Austausch verwenden. Und wir wachsen stetig, was mich riesig freut. Über diese Plattform kann sich jeder anmelden, ein Profil von sich hinterlegen und zu viel gekauftes Essen anderen anbieten bzw. bevor er einkaufen geht, schauen, ob jemand anderes etwas übrig hat. Wer sich mehr engagieren will, führt ein Quiz durch und absolviert mit erfahrenen Foodsavern drei Probeabholungen, um selbst Foodsaver zu werden. Das Prinzip besteht vereinfacht gesagt darin, Abfallmengen zu verringern, indem wir noch genießbare Lebensmittel bei kooperierenden Betrieben abholen und entweder selbst verbrauchen oder weiterverteilen. Wir nehmen keine Bedürftigkeitsprüfung vor und dürfen die Lebensmittel nicht gegen Geld - auch nicht gegen Spenden - abgeben. Um noch essbare Lebensmittel weiter zu verwenden, gehen wir auch unkonventionelle Wege, indem wir sogar Kleinstmengen und solche Waren abholen, bei denen das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist.
Damit jeder mitmachen kann, auch diejenigen, die kein Auto besitzen, haben wir neben Auto-Slots auch Fahrrad-/Fußgänger-Slots zur Abholung eingerichtet. Dann rettet man sogar CO2-neutral. Zudem arbeiten wir auch mit anderen Organisationen, sozialen Institutionen und kostenlosen Lebensmittelausgaben zusammen. Hier in Zweibrücken holen z.B. einige Foodsaver donnerstags morgens Lebensmittel für die Tafel ab, andere stellen dem Kinderschutzbund Lebensmittel zur Weiterverteilung zur Verfügung bzw. versorgen regelmäßig Migrantenfamilien oder Personen, die in der jetzigen Corona-Zeit zu den Risikogruppen zählen und nicht selbst einkaufen wollen oder können.
Natürlich haben wir das Ganze hier in Zweibrücken nicht erfunden. Foodsharing gibt es bereits länger. 2012 als Initiative gegen Lebensmittelverschwendung gegründet, die überproduzierte und nicht gewollte Lebensmittel vor der Tonne „rettet“ und unentgeltlich an Interessierte, Bedürftige und Organisationen verteilt, hat dieser gemeinnützige Verein mittlerweile über 37.000 freiwillige Foodsaver sowie mehr als 200.000 registrierte Nutzerinnen und Nutzer in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Wenn Du Lust hast, Dich mit uns bei Foodsharing zu engagieren, uns aber erst einmal persönlich kennen lernen willst, bevor Du Dich auf der Foodsharing-Homepage anmeldest, dann komme doch zu unseren regelmäßigen Stammtischen. Der nächste findet am Montag, den 7. September 2020, 20 Uhr (für neue Foodsaver und Interessierte bereits 19:30 Uhr) statt. Der Ort wird auf unserer Facebook-Seite noch bekannt gegeben. Vielleicht bis dann!